Das heutige Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologie entstand im Dezember 2006 als ein wesentlicher Teil des sich am Standort Helle Mitte in Berlin-Hellersdorf etablierenden „Onkologischen Zentrums Helle Mitte“. Die moderne Strahlentherapie stellt eine tragende Säule bei der Behandlung von Patienten mit einer Krebserkrankung dar. Sie wird entweder als alleinige Behandlungsform oder in Kombination mit einem operativen Eingriff bzw. einer Chemotherapie durchgeführt. Die damalige Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie und Radioonkologie war die erste strahlentherapeutische Praxis Berlins, die unabhängig von einem Krankenhaus gebaut und betrieben wurde. In ihrem Umfang und ihrer Größe sowie Ausstattung ist sie nach wie vor eine Praxis, die in nichts den Fachabteilungen an den großen Krankenhäusern unserer Stadt nachsteht. Im Bezirk Hellersdorf gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine Strahlentherapieeinrichtung, weder im niedergelassen Bereich noch in einem Krankenhaus. Somit stellte die Entstehung der Praxis auch sicher, dass mehr Patienten die Möglichkeit gegeben wurde, bis zur Einleitung der strahlentherapeutischen Behandlung innerhalb der vom Gesetzgeber festgelegten Zeiten einen Behandlungstermin zu bekommen.
Die Gründer, Dr. med. A. Meinecke und Dipl.-Med. F. Schüler, waren zum Zeitpunkt der Entstehung der Praxis bereits langjährig auf diesem Fachgebiet tätig. Sie brachten ein umfangreiches Fachwissen mit den entsprechenden gesetzlichen Qualifikationen sowie umfassende praktische Erfahrungen mit. Zusammen mit ihnen stand den Patienten ein geschultes Team von Medizinphysikexperten, Medizinischen Technolog*in für Strahlentherapie (MTR) sowie Arzthelferinnen zur Verfügung. Neben der fachlichen Kompetenz der Mitarbeiter war und ist bis heute dem gesamten Team der Praxis vor allem der freundliche, verantwortungsbewusste und achtungsvolle Umgang mit den Patienten wichtig.
Die Bedürfnisse der Patienten standen und stehen im Vordergrund: eine optimale, individuelle Behandlung und emotionale Betreuung der Patienten sowie ihrer Angehörigen bei minimalen Wartezeiten. Die Ausstattung und der Leistungsumfang der Praxis wurden stets dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik angepasst. Neben zwei hochmodernen Bestrahlungsgeräten fand sich ein eigener Computertomograph (CT) zur Bestrahlungsplanung und eine Afterloading-Einheit für die Brachytherapie. Die Behandlungsgeräte und die entsprechenden Planungssysteme stammen von einem Hersteller (Varian). Auf diesem Wege werden die technischen Prozesse innerhalb der Praxis deutlich optimiert und die Behandlungsabläufe für die Patienten spürbar gekürzt und individualisiert. Um die Patienten so wenig wie möglich mit dieser Technik direkt zu konfrontieren, wurde die Chance des Neubaus der Praxis genutzt, ein angenehmes Ambiente zu schaffen, in dem das Wohlbefinden der Patienten die primäre Zielsetzung ist. Warme Farben, Tageslichtatmosphäre, eine übersichtliche Praxisstruktur und eine besonders behutsame Begleitung durch die Mitarbeiter der Praxis unterstützen das freundliche Klima. Und dennoch steht die zielgerichtete Therapie entsprechend den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie den Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften, insbesondere der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) als unverrückbares Prinzip der Behandlung im Mittelpunkt.
Viele ihrer eigenen Ansprüche konnten die Praxisgründer mit Entstehung der Einrichtung umsetzen, so zum Beispiel die individuelle Betreuung der Patienten ausschließlich durch einen Facharzt für Strahlentherapie mit Ausbildung jeweils an mehreren Einrichtungen, darunter auch immer die Universitätsklinika der Stadt. Durch die begrenzte Anzahl der tätigen Ärzte entstand kein Informationsverlust. Wenn irgend möglich, erfolgte die Behandlung durch den Arzt des ersten Kontaktes, auf Wunsch war und ist auch der Wechsel zu einem anderen Kollegen/ Kollegin selbstverständlich möglich. Durch die Nutzung entsprechender Bestellsysteme und kurzer Entscheidungswege sowie ständiger Erreichbarkeit wurden kurze Wartezeiten erzielt. Im selben Haus eröffneten zum damaligen Zeitpunkt auch eine onkologisch-hämatologische Praxis und eine Kurzzeitpflege. Der Standort der Praxis bietet eine hervorragende infrastrukturelle Anbindung sowohl an den ÖPNV als auch hinsichtlich des Umlandes an Landstraßen und Autobahnen.
In den vielen Jahren der Tätigkeit wurden die technischen Einrichtungen immer wieder an den neuesten Stand angepasst und modernisiert, neue Behandlungstechniken wie die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) und die Image Guided Radio Therapie (IGRT) wurde etabliert. Moderne Bildgebungsverfahren wurden an den Bestrahlungsgeräten installiert und letztlich auch die durch die Atemphasen gesteuerte Strahlentherapie (Atemgating) etabliert.
Zum Ende des Jahres 2023 verließ Dipl.-Med. Schüler die Praxis. Herr Dr. A. Meinecke übernahm die alleinige Leitung und Inhaberschaft und betreibt seitdem die Einrichtung als Inhaber-geführte Praxis weiter. Unterstützt wird er dabei durch eine Vielzahl kompetenter MitarbeiterInnen. So wird auch in Zukunft sichergestellt, dass die Ansprüche von einst erhalten bleiben.
Da nun die Bestrahlungsgeräte nach langer Zeit treuer Dienste und technischer Zuverlässigkeit „in die Jahre“ gekommen sind, wurde durch Dr. Meinecke die Zeit der Veränderungen genutzt und es werden neue Bestrahlungsgeräte installiert. Somit geht im August 2024 eine technische Ära zu Ende und es wird brandneue Technik mit neuen Systemen für das Atemgating und die Patientenlagerung errichtet.